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Backpacking – ist das nicht gefährlich?

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Backpacking... ist das nicht gefährlich?


Wo geht´s denn in den Urlaub hin?



Meist entgleiten dem AIDA-Deutschen direkt die Gesichtszüge, wenn man auf seine Frage

"Wo geht’s denn in den Urlaub hin?"

mit sowas wie Kambodscha, Indien, Vietnam, Laos oder ein anderes Wo-ist-denn-das-Land entgegnet.

Die erste Frage des gemeinen Mallotze-Fanatikers lautet dann :

Echt jetzt? Das würde ich mich nicht trauen, wollte zwar immer schon mal dorthin, aber…

…ist das nicht zu gefährlich?

…gibt es dort nicht giftige Spinnen und Schlangen?

…haben die schon Krankenhäuser im Busch?

…ist in Kambodscha nicht noch Krieg?

…ist Burma nicht noch von den Japanern besetzt?

…denke meine Frau hätte was dagegen nach Thailand zu den ganzen Nutten zu fahren.

....Sri Lanka? Da ist doch gerade Ebola ausgebrochen.

Schnell werden noch die Vorzüge von Teneriffa, Bad Reichenhall oder Kreta hinterhergeworfen und dann die Frage nach dem Reiseveranstalter nachgeschoben.

Mit den beiden Schlagwörtern Flugticket und Rucksack aus der Antwort assoziiert er so eine Reise kombiniert aus Iron Man Hawaii und Dschungelcamp mit Bear Grylls als Reiseleiter.

Trolleypuller statt Backpacker...?



Und nein, ich schleppe den Rucksack nicht den ganzen Tag mit mir rum, der liegt tagsüber in der Unterkunft, die es da auch gibt und ein Zelt, Gaskocher oder Klappspaten habe ich auch nicht dabei.

Nur die obligatorischen 3… 3 Unterhosen, 3 T-Shirts, 3 Hosen. Ohne die 5 Kilo Technik würde das sogar in so einen kleinen Tagesrucksack, neudeutsch „Daypack“ reinpassen.

Dem Backpacker würde auch ein Trolley oder ein Koffer reichen, wie das bei der Evolution des „Individual-Reisenden“ jüngerer Generation auch schon öfters vorkommt. Nur bei mir verbietet das schon der Stolz…das geht garnicht…schon aus praktischen Gründen.

Sieht auch doof aus, stell dir nur ein Bild mit Leuten am Strand beim Sonnenuntergang auf Instagram & Co vor, statt Rucksäcken Koffer oder Trolley nebendran…nö... nö...!

Und einen Reiseführer habe ich auch nicht dabei, der mir sagt wo es Morgen um 8:30 Uhr nach dem Frühstücksbuffet hingeht oder wo ich das nächste Mal pinkeln darf.

Das sagt mir entweder der Beamte am Ticketschalter, der TukTuk-Fahrer, das Auswärtige Amt oder einer der „Können-die-Englisch?“- Ureinwohner.

Tatsächlich gibt es auch in Ländern wie Indien westliche Errungenschaften wie geteerte Straßen und öffentliche Verkehrsmittel.

Wenn auch in etwas anderer Art und Weise als es der Pauschal-Reisenden kennt, und wenn doch dann in einem anderen Zustand als er es vom „Traumschiff“ oder „Fack ju Göthe 2“ her erwartet.

Und dann noch die ganzen Impfungen...



...gegen Malaria, Dengue Fieber und so...!

Der ganze Dreck und die vielen Ausländer...!

Ja okay, aber das ist ja mittlerweile auch hier bei uns zu Hause so.

Hepatitis Impfungen wären auch in manchem Ecken Europas nötig, die Tiger-Mücke und Dengue-Fieber schwirren auch in Deutschland rum, gegen Malaria hilft kein Impfstoff und die Ausländer, die dort mit Rucksäcken über die Grenze kommen sind eben die Backpacker, mit Visum statt Asyl.

Dort ist es doch so gefährlich...!



Klar kommt das immer auf das Reiseziel an, aber wenn es nicht gerade der Jemen, Mali oder der Sudan ist, sondern zum Beispiel die Staaten des Banana-Pancake-Trails, finde ich wenn man das rein vom kriminalistischen Aspekt betrachtet nicht gefährlicher.

Okay, subjektiv betrachtet von einer Person, die erst mal irgendwo reinspringt und dann nachschaut wo sie drinsteckt.

Was aber wiederum auch heißt, dass ich nicht übervorsichtig bin und auch mit dieser Einstellung mehr oder weniger unbeschadet nach Hause gekommen bin.

Mehr oder weniger bezieht sich auf die üblichen kleinen Gaunereien, überteuerte Preise mit Tourizuschlag, Schmiergeldzahlungen und so.

Mit gesundem Menschenverstand die selbe Vorsicht walten wie zu Hause. Ich geh ja in Deutschland auch nicht Little Istanbul rein und wedele mit den Geldscheinen oder schlendere nachts alleine durch die Bahnhofstrasse in Saarbrücken.

In Süd- oder Südost Asien ist mir bisher noch nichts gestohlen worden, oder weiß es nicht und denke ich habs irgendwo liegen gelassen. Wissentlich beraubt oder aktiv überfallen wurde ich bisher nur in Südamerika, aber das gehört ja ortsweise zum Kulturgut.

Der Verkehr ist doch so gefährlich...!



Also der Verkehr ist wirklich gefährlich und kann ungeschützt tödlich sein... Der Straßenverkehr auch.

Linksverkehr, Rechtsverkehr,beides gleichzeitig, Jeder fährt so wie er Lust hat und macht seine Verkehrsregeln selber. Für Jemanden, der schon zu Hause mit BMW-Dränglern oder Gasgeben auf dem Beschleunigungsstreifen überfordert ist, muss der Verkehr in einem Land, wo Kleinkinder Roller fahren bevor sie laufen können die Hölle sein.

Hier gibts den ausführlichen Bericht über die Anarchie auf Asiens Strassen


 

Spinnen, Schlangen, Krokodile ...überall wartet der Tod!



Klar, alles gefährlich.

Aber die meisten Schlangen und Spinnen die ich dort gesehen habe, lagen in Einmachgläsern, frittiert im Wok oder in einer Snacktüte. Ab und zu ist auch mal das ein oder andere Exemplar der jeweiligen Gattung plötzlich vor mir aufgetaucht, das aber meistens auf der Strasse nach einer Kurve oder so und ich konnte nicht mehr bremsen. Schon ekelig was eine Vogelspinne für eine Sauerei am Motorbike hinterlässt...


Beim Trekking im Dschungel sollte man auch nicht gerade in Flipflops anhaben...bis jetzt ist es aber immer gut gegangen... ( Ich hab ja auch nie behauptet, dass ich das alles beherzige, was ich hier schreibe.)

Da jeder Arachnophobe beim Gang durch den Urwald den Blick immer auf den Boden gerichtet hat, um nicht auf eines der Viecher drauf zutreten, hat sich die Handteller große Radspinne darauf spezialisiert ihr Netz in Kopfhöhe über Wegen aufzuspannen, um dem Backpacker gehörig eins auszuwischen.

Der Biss soll aber angeblich nicht gefährlich sein, nach nem Tag Fieber ist alles wieder gut. Also gefährliche Spinnen gibt es nicht wirklich dort. Außer du bist Allergiker.

Scolopender



Was man ziemlich oft in Südost-Asien antrifft ist der riesige Tausendfüßler, der Skolopender.

Bei mir eigentlich immer in irgendeiner Hütte, wo ich mich einquartierte. Verdammt schnell und ekelig.

Und wird nur aggressiver wenn man ihn mit dem Drückspüler auf Abstand halten will, während man auf der Schüssel sitzt.

Hab die Kollegen, immer in die Ecke getrieben, am Schwanz geholt und rausgeschmissen.

Bis ich irgendwann nach Jahren mal gelesen habe, genau sowas sollte man lieber nicht tun, da das Vieh ziemlich agro ist und der Biss schon scheiße weh tut. Das wissen auch die Thais, die sie „Takrab“ nennen und geben ihnen bei Sichtung keine Überlebenschance.

Apropos Biss... Skorpione - Spinnen im XXL - Format



Gibt es auch keine hochgiftigen. Gut wenn man das weiß.

Schlecht wenn nicht und man wird des Nachts abrupt durch einen stechenden Schmerz aus dem Reich der Träume gerissen.

So ist es mir auf irgendeiner Insel ergangen. Nachdem ich mit Verwunderung eine schmerzende Beule auf meinem Bauch ertastet habe, versuche ich in Ermangelung von Elektrizität in der Hütte mit der Taschenlampe den Urheber der Ruhestörung ausfindig zu machen.

Versteckt hat sich der Schlingel unterm Bett, oder ist vielleicht auch durch meine ruckartige schmerzerfüllte Bewegung hinkatapultiert worden.

Da kommt man erst mal ins Grübeln...was jetzt tun...okay, erst mal raus finden, ob der Untermieter giftig ist. Er muss also mit und das möglichst bewegungslos. Wir, little Scorpion (tot) und ich (vermeintlich im Sterben liegend) gehen zum Vermieter und klopfen den nun aus seinen Träumen raus.

Irgendwann versteht er auch, dass ich das Krabbeltier nicht zum Essen zubereiten will, weil ich immer mit dem Insekt vor seiner Nase rum gewedelt habe und auf meinen Bauch gezeigt habe. Er lacht nur und winkt ab.... okay,okay... no Problem... no Poisson, no Poisson...!

Ich weiß nur noch, je kleiner,je giftiger und will Onkel Google fragen. Da das noch vor Zeiten der Smartphones war lässt mich der Vermieter an seinen PC.

Dann googel mal "kleiner Skorpion", "Asien", "giftig"...was da alles raus kam, entweder war ich gleich tot oder nur tagelang bewegungslos.

Nach einer Stunde googeln trat aber beides nicht ein und ich ging wieder schlafen...

Also nicht gefährlich. Ganz im Gegensatz zu fallenden Kokosnüssen.

Chris´ schmerzhafter Bericht vom Urlaub unter Palmen


 

Krankheiten



Die ganzen Krankheiten die man sich da einfangen kann...!

Bei einem Thailandurlaub meint der Normalo damit immer AIDS, Siphilis oder Tripper, was ausser billigen Sex gibts denn dort sonst noch? Das Stichwort ist aber Tropenkrankheiten und die sind gefährlich. Also immer tonnenweise Mückenschutz in den Backpacker-Rucksack und da der nur auf der Haut wirkt auch auftragen.

Hygiene... ich hab ja jetzt meine persönliche Sicherheitsfachfrau dabei, Silvi versucht alles vorher mit Sagrotan abzutöten und erinnert mich daran den Mückenschutz auch zu benutzen. Es wird dank Silvi nicht nur Prävention betrieben, Wunden werden seitdem auch versorgt und die Reiseapotheke ist mit allem Möglichen gefüllt.

Vorher wurde auch mit einem halb abgefahren gebrochenen Zeh durchs überschwemmte Bangkok gelatscht. Hatte eine Streptokokkeninfektion zur Folge, jeder Kratzer ist zu einer Eiterbombe mutiert.

Der Arzt zu Hause war fasziniert was aus einem Moskito-Stich alles werden kann und die Arbeitskollegen kamen nur noch mit Mundschutz in mein Büro. 4 Wochen Antibiotika und ich musste die Bettwäsche nicht mehr täglich wechseln.

Das Essen ist doch ungenießbar dort...!



Manches ganz bestimmt für den europäischen Magen, für mich zu scharf, was schon oft meine Darmflora gekillt hat.

Ab und an lag ich auch schon flach mit Fieber, Dünnpfiff oder Kotzerei, einzeln oder alles zusammen. Ich muss mir aber auch alles in den Mund schieben, was ich nicht kenne. Auch hier passt Silvi wieder auf und ich esse nicht in jedem Schmuddelrestaurant oder Garküche, die gerade irgendein Stück Fleisch brät, das mich anlacht.


 

Was willst du denn dort, da ist alles Anders...?!



Ja genau deswegen. Weil alles Anders ist.

Die Menschen sind freundlicher, Stress gibts selbst im Vokabular nicht, der Verkehr ist trotz dem Chaos entspannter, weil Religion dort gelebt wird.

Und das sage ich, der mit Religion nichts am Hut hat und die Kirche nur als Bauwerk mag.

In solchen Ländern ist man immer im besonderen Fokus der Einheimischen, entweder als "Das Ding aus einer anderen Welt", wandelnder Geldbeutel oder einfach aus ehrlich gemeinter Neugierde.

Es kann Jeden erwischen, ob es sich nun um eine Krankheit, Kriminalität, Naturgewalten oder sonst irgendetwas Unvorhersehbares handelt. Glück gehört dazu sich unbeschadet durchzuschlängeln, überreizen sollte man es aber nicht.

Ist ja auch kein Urlaub in Disneyland oder auf dem Ponyhof. Aber ich finde es nicht gefährlicher in solchen "Backpacker-Ländern" als bei uns zu Hause.

Meistens finde ich es dort sogar sicherer, mit dem Ausländerstatus hat man immer einen Joker mit dabei.

Klar ist es vielleicht anstrengender als ein Urlaub mit integriertem All-In-Service und fremdgeplantem Reiseprogramm. Physisch ist man eher platt nach dem Trip, aber mental ist man aufgetankt und zehrt lange davon.

Das zählt für mich mehr als nahtlose Bräune, ein gut gefüllter Buffet-Wampen und breit gelegenes Tabak-Sack-Gesäß. Auch wenn mich einige Dinge am Backpacking echt ankotzen, tausche ich den Rucksack nur gegen unser Wohnmobil ein.


Wie steht es da mit euch?

Welche Erfahrungen habt ihr und wie ist eure Meinung dazu?



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4 Comments

  1. Christin sagt:

    Hey, hey Chris,

    ha! Es ist doch ein wahres Wunder, dass ihr beide noch lebt 😛

    Ein sehr witziger Beitrag zum Backpacking! Ich selbst empfinde tatsächlich (auch?!) den Verkehr als größte Gefahr in Asien. Unglaublich, wie die das alle tagtäglich überleben dort.

    Und das Essen ist doch eher spitzenklasse! Ich schaue immer, dass auch viele Einheimische in den Lokalitäten essen, in denen ich eine Mahlzeit plane. Das geht eigentlich immer gut (klopf auf Holz!).

    Aber es ist schon krass, wie viele mit Vorurteilen entgegen kommen, die sie aus den Medien so aufgreifen. Da hilft wirklich nur: selbst mal Koffer packen, die Welt erleben und Spaß haben. Wie sich das bei euch anhört, habt ihr den 🙂

    Schöne Grüße,

    Christin

    • Silvi und Chris sagt:

      Genau Christin…
      die Medien und der Couchreisende. Da wird schon mal alles verschmolzen, was er im Kaffeesatz-Fernsehen unterschwellig noch im Kopf hat :

      Laos gehört zur ” Axis of Evil”, im Nachbarland Iran wurde ein Staatsstreich verübt und König Kim Jong Un ist vor kurzem gestorben. Das ist doch kein Land um Urlaub zu machen…!!!

      Danke für deinen Kommentar Frau Wanderlust und wir hoffen, dass du den Gefahren in Neuseeland gerade auch aus dem Weg gehst 🙂

      Gruß Chris

  2. Domi sagt:

    Sehr geile Nummer. Fetziger Schreibstil, habe sehr gelacht!
    Dinge die ich am Backpacken genieße? Die unwillkürliche Schadenfreude, die aufkommt, wenn man völlig entnervte Touris ihre dreißig-Zentner-Rollkoffer durch den Sand einer verlassenen Insel ziehen sieht 😉

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