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Roadtrip – Balkan – Teil 1

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Roadtrip - Balkan - Teil 1




3 Wochen, 6300 Kilometer, 11 Länder




Wir wollten eigentlich nach unserem ins Wasser gefallenen letzten Road-Trip dieses Jahr mit Moggi in Richtung Spanien oder Portugal  fahren.

Nur nicht nach Griechenland - eigentlich wollten wir dort auch nie wieder hin fahren.

Aber dann ist unser Freund Klaus, Janine´s Vater, von uns gehimmelt und sein Wille war es in Griechenland seine letzte Ruhe zu finden.

Dann war klar, dass wir seine symbolische letzte Reise mit Janine und Helga, ihrer Mutter, zusammen zelebrieren wollten.

Also haben wir einen Trip durch die Balkanländer geplant und zwar so,  dass wir uns mit den Beiden bzw. den Dreien irgendwo auf der Peleponnes treffen, um die symbolische Asche von Klaus aus der Kaffeedose zu entlassen.

Wir wollten nach dem Fährendisaster letztes Jahr nicht übers Mittelmeer schippern sondern über den Landweg zur Ägäis fahren, während Janine, Helga und Klaus im Pickup mit Aufsetzkabine wieder mit der Fähre von Italien aus nach Hellas fuhren.

Unsere Route durch den Balkan





Deutschland – Österreich – Italien - Slowenien –  Kroatien - Bosnien Herzegowina - Montenegro – Albanien – Griechenland - Nordmazedonien - Serbien - Deutschland

Teil 1: Anwalting - Lepena - Biograd - Kravica - Mostar - Kotor -  Shkodra - Himare - Ksamil - Preveza - Egio 




Moggi gibt Gummi




Mit brandneuen Bremsen machten wir uns auf den Weg... und kamen erst mal nicht weit. Schon nach einer halben Stunde stank es im Wohnmobil nach verbranntem Gummi... kaum 40 Kilometer weit gekommen.

Guter Start.

Schnell war klar, dass es die hinteren Bremsen waren: die Rückholfeder der Umlenkrolle des Handbremsseiles versagte den Dienst.

 


Einfachste Lösung nach telefonischer Rücksprache mit unserer Werkstatt: einfach keine Handbremse mehr anziehen. Ohne Handbremse ging es Richtung Augsburg zu einem Stellplatz an einem Weiher, den wir über eine App reserviert hatten.

Dort mussten aber erst mal den Weg zum Grundstück freischneiden, sonst wäre Moggi da ohne Schrammen nicht durchgekommen.

 


Bis die Reifen qualmen




Von dort gings durch Österreich nach Italien und Slowenien. Über den Vršičpass mit seinen über 50 Haarnadelkurven hinunter ins Soca-Tal.

Irgendwann auf dem Weg hinunter waberte uns statt saftig-grünem-Alpenwiesen-Geruch der altbekannte Gestank von verbranntem Gummi in die Nase.

Schon wieder die Handbremse...?


Im nächsten Dorf biegen wir auf einen Parkplatz ab, während vorbei fahrende Autos seltsamerweise langsam machen, Radfahrer anhalten und uns mit großen Augen anschauen.

Wohnmobile sind hier doch keine seltener Anblick, oder?

Wohl aber eines mit qualmenden Reifen stelle ich mit ebenso großen Augen fest. 

 

 


Aus den Felgen vorne links und hinten rechts steigt Rauch auf, als wolle Moggi mit Rauchzeichen seine Kapitulation vor den endlosen Kurven signalisieren.

Die Felgen selbst sind glühend heiß und Silvi hofft nur, dass Anhalten eine gute Idee war - wenn jetzt das Gummi Feuer fängt ist das hier nicht nur die letzte Reise von Klaus.



Die Ferndiagnose der Werkstatt unseres Vertrauens: Einer der Bremszylinder hat womöglich nicht aufgemacht und so die Bremsbacken flambiert.

Schnellste Lösung: nicht mehr bremsen. Auch gut, wer brauch die schon. Bis zum Campingplatz ist es auch nicht mehr weit, Gefälle über 15% laut Onkel Google nicht mehr zu erwarten und dort kann sich unser Wohnmobil und wir uns erst mal vom Schock erholen.


Nach zwei Tagen Regen beschließen wir weiter zu fahren, soweit bis die Sonne endlich wieder scheint.

Nächstes Jahr sind ja zwei Wochen in Slowenien geplant, eine davon auf dem Metal-Days-Festival.

Feucht wirds da auch, bei weniger Regen hoffentlich.



Kilometer schrubben




Der Sonne scheint wieder in Nord-Dalmatien und unser nächster Stopp liegt bei Biograd.

Moggi war ganz artig und hat dieses Mal keine Schockmomente kreiert. Hab ja auch kaum gebremst...

In Kroatien haben wir keinen längeren Aufenthalt geplant und es geht weiter nach Bosnien-Herzegowina in die Stadt Mostar.

 


Unterwegs halten wir noch bei den Kravica-Wasserfällen an.

Vor etwa 10 Jahren war ich schon einmal hier und so wie es aussieht, mutiert das Naturphänomen mehr und mehr zu einer Art Freizeitpark um den Touris das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Mit den üblichen Begleiterscheinungen wie Vermüllung und Massentourismus.



Wir übernachten auf einem Campingplatz an dem Fluss Neretva, ganz in der Nähe von Mostar.

Abends schlendern wir durch die Altstadt, schauen den Brückenspringern zu, inspizieren Nippesläden und futtern lecker in einem gemütlichen Restaurant unterhalb von Stari Most, der "alten Brücke".

 

 

 



Weiter gehts nach Montengro, wo wir uns in der Nähe der Bucht von Kotor in den Bergen ein Farm-Stay rausgesucht hatten, wo wir ein paar Tage verbringen wollten.

Stellen aber vor Ort fest, dass es das wohl nicht mehr gibt.

Und beschließen noch ein paar Kilometer mehr zu schrubben und Montenegro hinter uns zu lassen. Ab nach Albanien.

 


In Albanien haben wir uns keine Ziele rausgesucht und lassen uns einfach treiben auf dem Weg in den Süden.

Wir folgen der SH 8, Albaniens schönste Route mit dem Llogara-Pass und seiner fantastischen Aussicht (Versuche so wenig wie möglich zu bremsen...) Der Süden Albaniens hat unseren ersten Eindruck aus 2018 etwas relativiert. Es gibt tatsächlich sehenswerte Ecken hier. Und schöne Strände, wie wir in Himare und Ksamil erkennen.


Vermüllt ist das Land aber von Norden bis zum Süden.

Janine, Helga und Dusty-Klaus sind mittlerweile auch in Griechenland angekommen und unterwegs auf die Peloponnes, wo wir uns treffen wollen.

Und da wir kurz vor der griechischen Grenze sind lassen wir Albanien dann doch schon früher hinter uns, um die anderen zu treffen.

Kilometer schrubben...

 

Moggi hat die Schrauben locker



Kaum in Griechenland angekommen fängt Moggi wieder an zu mucken.

Fühlt sich an als würden wir in einem Vibrator fahren, allerdings ohne Verzückung.

Mit mulmigem Gefühl fahren wir die letzten Kilometer zum Preveza-Beach auf den Campingplatz.


Dort checke ich, ob die Radschrauben noch alle fest angezogen sind und suche die Ursache für Moggi´s Schüttelfrost. Ohne Erfolg.

Ein paar Tage bleiben wir hier stehen und hoffen, dass sich das Problem von selbst wegignoriert. Schließlich machen wir einen Treffpunkt mit Janine aus und machen uns auf den fünf stündigen Weg.


Nach zwei Stunden, als wir gerade das Festland über die Rio-Andirrio-Brücke auf die Peloponnes verlassen haben, meldet sich Moggi wieder zu Wort.

Es fühlt sich jetzt nicht mehr nach Fahren in einem Vibrator an, sondern nach Bullriding.

In den Rückspiegeln kann man bei dem Gewackele nichts mehr erkennen, Lenkrad und Pedale bocken nur noch rum.

Da ist definitiv etwas faul. Ich tuckere mit 10 Km/h schweißgebadet die Ausfahrt der Autobahn runter und zur nächsten Werkstatt, die Silvi schnell über´s Internet rausgesucht hat.

Die Jungs in der Werkstatt sprechen zwar kein Englisch, aber spätestens nach der Probefahrt mit dem Wohnmobil verstehen sie, dass mit dem etwas nicht stimmt. Als sie den Druckluftschrauber an die erste Schraube halten kommen gleich alle fünf Schrauben raus gefallen.


Alle schauen in dem Moment ziemlich verdattert, die Stille wird erst unterbrochen als ein Mechaniker sein bestes Englisch ausgräbt und mir eine der Schrauben vor die Nase hält:

"Very dangerous! No drive...!"

Alle fünf Radschrauben sind am Gewinde gerissen... wie bitte passiert den so etwas?

 


Es ist Samstag und die Mechaniker sagen uns, dass sie Montag Ersatzteile bestellen und wenn´s gut läuft Dienstag alles repariert ist.

Wir uns keine Sorgen machen sollen, sie bekämen das hin. Wir hoffen Google hat das auch richtig übersetzt.

Zum Glück ist das nicht in irgendeiner Einöde passiert.

Hier in Egio, einem größeren Örtchen gibt es Unterkünfte und Leihwagen. Wir bestellen einen zu der Werkstatt, kramen ein paar Sachen aus Moggi und fahren mit unserem Interimsgefährt, einem Ford Fiasko, zum nächsten Strand.

Auf den Spaß erst mal einen Whisky.



Wir telefonieren mit Janine und sagen, dass wir später ankommen - wohl erst nächste Woche.

Falls Moggi bis dahin wieder fährt und die Werkstatt keine Schleuserbude für Auto´s nach Afrika ist.

Da die Unterkünfte an dem (überraschenderweise schönen) Strand alle ausgebucht sind, mieten wir uns über AirBnB in eine Gartenhütte bei einer griechischen Familie ein.


Erst mal Proviant eingekauft und in der Unterkunft für die nächsten Tag eingerichtet.

Die meisten Sachen haben wir im Wohnmobil vergessen:

an Kippen, Alkohol und Geld haben wir gedacht.

Aber an Unterhosen, Badehose, Schuhe...?

Nix dabei. 

Unsere Gastgeber sind nett und versorgen uns mit allerlei Gemüse und Früchten aus dem eigenen Garten und mit ein paar Tipps was wir hier während unseres Zwangsaufenthaltes unternehmen können. Klamotten hätten sie uns bestimmt auch noch gegeben...

Wir machen einfach das Beste daraus. Wie immer...

Ein Baum und 17.000 Bahnschwellen



Der erste Tipp des Gastgebers war Plataniotissa, wo ein Baum als Kirche steht. Einen Baum in einer Kirche hab ich ja schon gesehen, aber umgekehrt...?

Zwei angeblich 1200 Jahre alte Platanen bilden das Gotteshaus, in dem 20 Pilger hineinpassen sollen. Man fühlt sich wie ein Hobbit, wenn man durch eine Tür in einen Baum geht.

Der zweite Tipp war die historische Zahnradbahn von Diakopto nach Kalavryta. Die Schmalspurbahn soll eine der schönsten der Welt sein.

Sie fährt dreimal am Tag die 20 Kilometer, 1,5 Stunden hoch, 1,5 Stunden runter, erster Halt auf halber Strecke ist das Kloster Mega Spileo, letzter Halt das "malerische Dorf" Kalavryta.

Wir sollen den ersten Zug nehmen und mit dem letzten wieder runter. 

Na dann machen wir das doch so.



Wir tuckern mit anderen Touris mit der Bahn durch eine Schlucht den Berg hoch. Einige steigen am Kloster aus, andere fahren mit uns weiter.

In Kalavryta steigen wir mit dem Rest aus, die aber im Gegensatz zu uns gleich wieder einsteigen und mit der Bahn direkt zurück fahren.

Das und der erste Umgebungscheck sagen uns, dass wir das auch besser getan hätten. Ein Dorf wie tausende andere (mal abgesehen von dem Nazimuseum in Gedenken an das Massaker der Wehrmacht hier).



Nach 45 Minuten war das Dorf besichtigt, das Bier in der Kneipe leergetrunken und wir beschlossen lieber 2 Stunden zu der Klosterhaltestelle zu laufen, als hier zu versauern. 10 Kilometer immer den Gleisen nach. Easy...

Wir latschen los, die Sonne brennt mit 40 Grad von oben, die teergetränkten Bahnschwellen mit 50 Grad von unten.


Anfangs legen wir ein stattliches Tempo vor, denn falls wir die Bahn unten verpassen, warten weitere 10 Kilometer auf uns.

Und das wäre zu viel, denn bald schon haben wir beide das Gefühl, dass die Schuhsolen unserer Badeschuhe mit unseren Füßen verschmelzen. Das Gleisbett mit seinen scharfen Steinen trägt auch nicht zum Wanderkomfort bei.


Dementsprechend wechselt der anfängliche Galopp schnell in einen holprigen Schritt.

Irgendwann kommt uns die Bahn auf ihrem Weg nach oben entgegen und wir haben immer noch vier quälende vier Kilometer vor uns...

Jetzt wird´s eng... hinter jeder Kurve wartet eine neue, die Klosterhaltestelle will einfach nicht auftauchen.


Mit fetten Blasen an den Füßen kommen wir dann doch noch rechtzeitig an der Haltestelle an, kurz bevor die Schmalspurbahn wieder zurück kommt.

Warum haben wir oben im Dorf nicht noch ein paar Bier getrunken?

Und warum nochmal haben wir keine anständigen Schuhe aus Moggi mitgenommen....?




 

Bildergalerie Griechenland - KLICK zum Öffnen


Ob Moggi mittlerweile nach Afrika verschifft wurde und wir mit Badelatschen zurück nach Hause gelaufen sind erfahrt ihr im zweiten Teil unseres Balkantrips!

 




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