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7. Februar 2018Lost Place – Feste Obergentringen
17. Februar 2018Bureau Central de la Maison de Wendel
Ein klasse Lost Place ist das Bürogebäude der Großindustriellenfamilie De Wendel in Frankreich.
Das 1892 gebaute und 1926 renovierte schöne Gebäude steht leer und bei meinem Besuch war es schon ziemlich vergammelt und seit 2012 mit Brettern zugenagelt.
Überall stehen Zutritt Verbots-Schilder.
Hab ich aber erst gesehen, als ich wieder raus war...
Einen Eingang auf das Gelände zu finden war gar nicht so einfach, der schmiedeeiserne Zaun rundherum ist ziemlich hoch und mit schönen Spitzen versehen.
Also richtig spitz, nicht so die abgerundeten wie heute. Irgendwo hatten andere Besucher schon die Zaunstäbe auseinander gebogen um durchzukrabbeln. War aber wieder geschlossen worden und so blieb nur der Weg über den spitzen Zaun.
Hat ohne Kastration geklappt.
In das beeindruckende Gebäude selber, das der Familien-Dynastie De Wendel als Zentrale diente, fällt nur Licht durch die eingestürzten Decken oder die teils verglasten Decken.
Ohne Taschenlampe geht nix, nur unter der berühmten riesigen Kuppel aus Stahl und Glas ist es richtig hell.
Lange Flure, unzählige Büroräume, ein noch vorhandener Fahrstuhl im Treppenhaus und ein Haufen Akten gibts in Bureau Central De Wendel zu entdecken.
Von Graffiti ist die Ruine bisher verschont geblieben.
Es gab wohl Pläne das Bureau Central De Wendel zu sanieren. Würde sich für ein so tolles Gebäude echt lohnen. Natürlich nicht aus Urbexer-Sicht....
Familie De Wendel
Die Familie De Wendel ist eine Großindustriellenfamilie aus Lothringen, die seit dem 18. Jahrhundert industriell tätig ist.
Auf gleicher Augenhöhe zu nennne wie Krupp, Stinnes, Klöckner und Schneider-Creusot.
Ihr Reichtum aufgebaut auf Kohle und Stahl.
Der Offizierssohn Jean-Martin De Wendel erwarb 1704 die Seigneurie von Hayingen im Herzogtum Lothringen.
Die Familie errichtete dort ihr Schloss und entwickelte über Generationen bemerkenswerte Aktivitäten in der Stahlindustrie.
Seit 1901 war die Familie auch im Bergbau tätig und besaß die Zeche De Wendel in Herringen, deren Schächte I und II nach deren Gründern Henri und Robert De Wendel benannt wurden.
Die Schachtanlage wurde noch vor Beginn des 2. Weltkrieges in Heinrich-Robert umbenannt.
"Eisen will zu Kohle- Kohle zu Eisen"
Die verschiedenen Unternehmen wurden nach dem Krieg noch in der Sollac und der Sidelor zusammengefasst.
In der Stahlkrise wurden sie später von dem französischen Stahlkonzern Usinor-Sacilor übernommen, der 2002 im multinationalen Unternehmen Arcelor-Mittal aufging. Die Familie De Wendel besaß auch im lothringischen Kohlenrevier bei Kleinrosseln ein Steinkohlenbergwerk, welches heute als Museum „Carreau Wendel“ weiterbesteht.
Außerdem hatte die Familie bei Stieringen ein Stahlwerk, woran der Ortsname
Stiring-Wendel erinnert.
Die Familie ist weiterhin unternehmerisch tätig,
z. B. als Aktionäre in der börsennotierten Investmentgesellschaft Wendel.