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Ghostship Galeb



Das verrottende Staatswrack

Galeb Mogroach Lost Place Kroatien RijekaGaleb Mogroach Lost Place Kroatien Rijeka

In Rijeka haben wir einen auf unserem Roadtrip nach Albanien einen Zwischenstop eingelegt, weil ich unbedingt Josip Broz "Tito´s" ehemalige Staatsyacht sehen wollte, die "Galeb" (Möwe).

Das Überbleibsel Jugslawiens rostet das Hafenbecken der drittgrößten Stadt Kroatiens seit einigen Jahrzehnten zu. Tito soll angeblich unter Flugangst gelitten haben und deswegen fast 30 Jahre mit dem 117 Meter langen und 15 Meter breiten Schiff 86.000 Seemeilen um die halbe Welt gereist sein.

Zu seinen Gästen zählten unter anderem Queen Elisabeth, Leonid Breschnew, Indira Ghandi, Kaiser Haile Selassie und Nikita Chruschtschow, die er von seiner Bordkapelle beschallen lies.

Ausserdem hat der sozialistische Sonnenkönig auf dem luxeriösen Kahn rauschende Partys gefeiert und mit Stars wie Liz Taylor, Richard Burton, Kirk Douglas und Sophia Loren die Gläser klingen lassen.


Vom Bananenfrachter zum Partyschiff


Galeb Mogroach Lost Place Kroatien RijekaGaleb Mogroach Lost Place Kroatien Rijeka

Bevor der Koloss zu Tito´s Dienstyacht wurde, hatte das Schiff schon eine bewegte Geschichte hinter sich.

1938 in Genua als eines von vier baugleichen Kühlschiffen auf Kiel gelegt., um für die Regina Azienda Monopoli Bananas (Rambo) als RAMB III aus den italienischen Kolonien in Ost-Afrika Bananen nach Europa zu holen.


Galeb Mogroach Lost Place Kroatien RijekaGaleb Mogroach Lost Place Kroatien Rijeka

Nach Afrika ist sie allerdings nie gefahren, weil sie schon 1940 von der italienischen Marine zum Hilfskreuzer mit zwei 12 cm-Kanonen und acht Flugabwehr-MG´s ausgerüstet wurde.

Im Hafen von Bengasi wurde die RAMB III von einem Britischen U-Boot torpediert und versenkt.

Die Italiener ließen das Schiff bergen und schleppten es nach Triest, wo es 1943 von der deutschen Kriegsmarine nach der Kapitulation Italiens beschlagnahmt wurde.

Ab 1944 war das Schiff Minenleger und legte unter dem Namen Kiebitz rund 5000 Minen in die Adria.

Und getreu dem Motto: wer anderen eine Mine legt, fährt selbst hinein versenkte die Kiebitz sich fast selbst.

In Rückwärtsfahrt schaffte sie es nach Rieka zu gelangen, wo sie Tags darauf bei einem amerikanischen Luftangriff wieder versenkt wurde.


1948 wurde sie von der jugoslavischen Armee gehoben, instand gesetzt und als Schulschiff genutzt, bis es 1952 von Diktator Tito zur schwimmenden Residenz umfunktioniert wurde.

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Galeb - GC4VB53




Vom Wrack zum Museumsschiff


Seit seinem Tod 1980 hat niemand mehr hier übernachtet.

Während der Jugoslavienkriege lag die Galeb vor Montenegro´s Küste und wurde geplündert.

2001 verkaufte Montenegros Regierung das Wrack für 536.000 Euro an einen Reeder, der es aufwendig in Rijeka restaurieren ließ.

Dann erklärten die kroatischen Behörden die Yacht zum nationalen Erbe, stellten es unter Denkmalschutz und für den Reeder war es unmöglich geworden, mit dem Schiff Kroatien zu verlassen.

Und so rostet die Galeb wieder Jahre vor sich hin...

2010 wird sie versteigert und die Stadt Rijeka erwirbt das Geisterschiff für das Mindestgebot von 150.000 Dollar.

Die abgetakelte Möwe soll zum Museumsschiff mit Restaurants, Cafés und einem Hosel umgebaut und neue Attraktion der Hafenstadt werden, geplante Fertigstellung 2020, wenn Rijeka zur europäische Kulturhauptstadt wird.


Liegeplatz mit Lost Place-Faktor


Bei unserem Besuch wirkte die riesige Yacht mit seiner verrosteten Nietenhaut auf uns wie ein Geisterschiff aus einem Horrorfilm.

Wenn die Galeb aus ihrem Dornröschen-Schlaf im Hafenbecken geweckt wird, verschwindet leider auch ihr bunter Rusty-Look.

Der vermutlich letzte Liegeplatz der Galeb bietet Motivjägern mehr als nur das unheimliche Halbwrack.

Einige Hafengebäude sind eine faszinierende Metamorphose von verfallender Industriearchitektur und Pionierpflanzen und die ausgemusterten Hafenkräne, teils über 60 Jahre alt sind alleine hier schon ein Besuch wert.

Leider hatten wir nicht genügend Zeit, um alles ausgiebig zu inspezieren.

Auch haben wir es nicht auf das Deck der Galeb geschafft, die Reling war hochgezogen und n den dicken Haltetaue wollten wir uns nicht hochhangeln. Es war zwar Jemand an Bord, der hat aber auf unser Rufen nicht reagiert.

Schade, aber auch wenn wir das Schiff nur von Außen bewundern konnten, hat sich der kleine Umweg über Rijeka zu der flügellahmen Möwe definitiv gelohnt.


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