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Lost Place – Grube Göttelborn

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Lost Place – Ouvrage du Michelsberg
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Lost Place – Centrale thermique
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23. März 2018

Grube Göttelborn



Der weisse Riese


Das Saarland und die Kohle.

Fast 260 Jahre lang eine untrennbare Geschichte.

Der Bodenschatz, der neben Stahl das Saarland reich gemacht hat und wegen dem über Jahrhunderte mal Frankreich, mal Deutschland sich das Sahneschnitchen unter den Nagel gerissen haben. Mal Franzose, mal Deutscher. Den Franzosen sind wir zu deutsch, den Deutschen im Reich zu französisch.


Unsere Identität ist auf Kohle und Stahl gebaut.

Kaum einer der früher nichts mit "da Grub" zu tun hatte, auch mein Opa malochte schon unter Tage.

Vorzeitig aus der französischen Kriegsgefangenschaft entlassen, um erst für Frankreich Kohle aus dem Boden zu buddeln, dann für´s Saargebiet und bis zur Rente für Deutschland.

Seit den Achzigern ist er wieder Unter Tage, Silikose sei Dank.


Irgendwann steckte auch ich bei Saarberg unter Tage, wenn auch nur kurz und das nur ungewollt.

Gehörte zu meiner Ausbildung zum Industriemechaniker dort eben dazu.

Damals dachte man noch, es geht mit der Kohle im Saarland weiter...

Auch mit der Grube Göttelborn, die 1886/1887 gegründet wurde.

Die Kohle an der Saar ist sicher!


Unter den Franzosen folgte der Schacht III, der 1927 für den Schacht I in Betrieb genommen wurde.

Bei den Deutschen wurde das Bergwerk Göttelborn erst mit Brefeld dem Bergwerk Camphausen unterstellt und an 1838 wieder selbstständig.

1951 arbeiteten hier noch 4309 Leute, 1971 waren es nur noch 2662 Personen, die zwei Millionen Tonnen des schwarzen Goldes aus der Erde förderten.

Sozialverträglich abgebaut...


Mit großen Worten der Politik im Rücken wurden dann 1990 400 Millionen D-Mark Kohlesubventionen in den Sand bzw. in die Erde gesetzt, in Form eines 90 Meter hohen Fördergerüsts und 1160 Metern tiefen Schachts: Göttelborn IV. Einem futuristischen Monster aus Stahl und Beton, das heute noch die Landschaft prägt, dem höchste Bergbaufördertrum weltweit. Gigantisch nicht nur die Dimensionen der Verschwendung: Seilscheiben von 7,5 Metern, 6,8 cm dicke Seile, 9 Meter Schacht, verschlossen mit 70 Meter Beton.


Nebenan das Vollwand Fördergerüst von Schacht II von 1920 mit 23,62 Metern und das Strebengerüst von Schacht III, gebaut 1926 mit seinen 13,45 Metern wirken wie Winzlinge dagegen. 1994 noch als "Investition in die Zukunft" gepriesen, wars mit dem "weissen Riesen", dem Verbundbergwerk Göttelborn, dem Drei-Gruben-Konzept (Zusammenlegung der Grube Ensdorf, Göttelborn und Warndt) und dem Saarbergbau bald vorbei. Göttelborn IV machte im Jahr 2000 dicht und die letzte Kohle an der Saar wurde 2012 gefördert.

Deutsche Kohle nicht mehr konkurrenzfähig


Zuviele Subventionen und Bergschäden an Häusern, durch Grubensenkungen verursacht, brachte etliche Alternativstromanhänger und Hausbesitzer auf die Palme und beschleunigten den Niedergang des heimischen Kohleabbaus.

Heute importieren wir lieber aus Ländern wie Kolumbien minderwertige Kohle für die heimischen Kohlekraftwerke...

Ökologisch nachhaltig und sinnvoll.


Aber das geht ja auch schon dem Ende entgegen.

Kohleausstieg, Energiewende und erneuerbare Energien sind die Zauberworte.

Kohlestrom ist ja so dreckig wie die Kohle und wer brauch schon Kohlekraftwerke, wenn ich Ökostrom bestellen kann?

Na dann werden sich die Saarländer über Cattenoms Atom-Strom nicht mehr beschweren dürfen. Glück auf!

 


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2 Comments

  1. Svenja Mess sagt:

    Hallo 🙂

    Ich würde gerne wissen ob man dafür eine Genehmigung braucht um das Gebäude zu besichtigen ?

    Lg

    Svenja

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