Es stand wieder ein Betriebsausflug der Urbex-Gruppe auf dem Wochendprogramm.
Auserkorenes Ziel diesmal waren die Megel-Grotten von St.Pietersberg in oder besser unter der Grenze von Belgien und Holland.
800 Jahre haben hier Menschen aus dem Berg Mergelblöcke rausgekloppt und eine Welt geschaffen, die aussieht wie Tolkiens Minen von Moria.
Der Kalkstein, den die "Blockbrecher" abgesägt oder abgehackt haben wurden zum Häuser-, Burgen- oder Kirchenbau verwendet, heute ist Mergel ein wichtiger Bestandteil der Zementherstellung.
Bis 1926 wurde hier geschuftet und zurück blieben 8.000 Gänge mit über 80 Kilometer Länge, ürsprünglich waren es wohl so um die 20.000 Gänge mit 200 Kilometern.
Ein Labyrinth bei gleichbleibenden 10 Grad, das als Bunker für die Bewohner der Stadt Maastricht, Versteck für Kunstschätze während der deutschen Besatzung oder als NATO-Einrichtung diente.
Riesig sind die Dimensionen der Grotten von St.Pietersberg, die Decken sind stellenweise schätze ich bis 15 Meter hoch, jeder Gang sieht gleich aus und doch anders. Hier im Untergrund in ewiger Dunkelheit verläuft man sich schnell.
Zum Glück haben wir tonnenweise Ersatzbatterien für die Taschenlampen dabei, sicher ist sicher...
Jeder Untergrundforscher kritzelt an Wegkreuzungen irgendwas an die Wände, um nachher wieder heraus zu finden, so wie auch wir mit Kreide unsere Zeichen an freie Plätze zwischen eingeritzen Namen und Zeichnung der letzten 300 Jahre machen.
Trotzdem ist es dann auch nicht so einfach, nachher unter dem Wirrwarr den eigenen Wegweiser wieder zu finden.
Hier verliert man schnell das Zeitgefühl und die Orientierung, kein Geräusch der Außenwelt ist in der Kalksteingrube zu hören, Fledermäuse sind die einzigsten Bewohner hier.
Nach einigen Stunden sind wir wieder raus aus dem Berg, die SD-Karten gefüllt mit Bildern der riesigen Katakombe und doch haben wir nur einen winzigen Teil von Moria gesehen.
Wer Interesse hat, sich dieses geile Teil mal anzusehen und nicht so wahnsinnig ist wie wir, die Mergelgrotten von St.Pietersberg auf eingene Faust zu erkunden, kann auch eine offizielle Führung durch die Zonnenberg-Grotten buchen, was wir bestimmt auch mal machen werden.
2 Comments
Oh wow – That looks amazing!
THX, Hannah.
I like to hear that! 🙂